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16.2 Szenario
Ein Anruf kann über einen SIP-Provider an einen anderen SIP-Client oder an eine Gegenstelle im klassischen Telefonnetz geleitet werden.
Die Parameter, die für die Anmeldung an einem SIP-Provider benötigt werden, werden für eine Trunk-Gruppe konfiguriert. Während der Anmeldung registriert der SwyxLinkManager den SIP-Trunk beim SIP-Provider, um so mit einem SIP-Client direkt über die IP-Verbindung zu telefonieren.
Diese Registrierung wird regelmäßig wiederholt, sofern vom SIP-Provider keine anderen Vorgaben gemacht wurden.
Abb. 16-1: Szenario - Gespräche über SIP
Bei Anruf zu einem SIP-Client, das kann ein einzelnes Endgerät oder eine softwarebasierte Telefonanlage sein, wird der Ruf über den SIP-Provider an den gewünschten Client geleitet. Hierbei ist der SwyxLinkManager für die Übermittlung der Anmeldedaten und der Sprachdaten sowie für den Verbindungsauf- und -abbau verantwortlich. Die Sprachdaten werden direkt an den SIP-Client geleitet, ohne den Weg über den SIP-Provider zu nehmen.
Wird über diesen SIP-Link eine Gegenstelle im öffentlichen Telefonnetz (PSTN) angerufen, so wird der Ruf zunächst bis zum SIP-Provider über die IP-Strecke geführt und geht von dort aus über das öffentliche Festnetz zur entsprechenden Gegenstelle.
Übersicht über die kompatiblen SIP-Provider
In der Wissensdatenbank (Knowledgebase) finden Sie eine Liste der möglichen SIP-Provider, die grundsätzlich zu SwyxWare kompatibel sind. Diese Liste beinhaltet zusätzliche SIP-Provider Profile, welche in der Grundversion von SwyxWare nicht enthalten sind. Lesen Sie hierzu bitte in der Wissensdatenbank
STUN
STUN ist ein Netzwerkprotokoll, welches das Vorhandensein und die Art von Firewalls und NAT-Routern erkennt und diese berücksichtigt. Es ermöglicht einen unkomplizierten Einsatz von Geräten (z. B. SIP-Telefonen) und Programmen in Netzwerken, welche Daten aus dem Internet empfangen möchten.
Mit Hilfe von STUN lässt sich die aktuelle öffentliche IP-Adresse des Anschlusses ermitteln. Dies ist nötig, damit die Gegenstelle ihre Gesprächsdaten korrekt adressieren und zurücksenden kann.
Siehe RFC Standard (RFC 3489).
Abb. 16-2: STUN
Die STUN-Nachrichten werden mindestens alle 10 Sekunden vom SwyxLinkManager verschickt, sofern kein anderer Datenverkehr über den entsprechenden Port geht. Dies stellt sicher, dass die NAT-Tabelle des NAT-Routers (Masquerading) nicht wieder zerstört wird und stellt Änderungen der externen IP-Adresse des NAT-Routers fest. Deshalb können SIP-Trunks der SwyxWare auch mit einem DSL-Anschluss betrieben werden, der alle 24 Stunden vom IP-Provider zwangsweise getrennt wird und damit eine neue IP-Adresse enthält.
Über den NAT-Router werden also STUN-Nachrichten, die SIP-Anmeldung, der SIP-Verbindungsaufbau und die Sprachdaten selbst verschickt.
Ist eine Firewall vorhanden, so muss sie für diese Kommunikation geöffnet werden. Die notwendigen Regeln werden im Folgenden aufgeführt und müssen in Ihrer Firewall in der entsprechenden Syntax konfiguriert werden:
*Versand von STUN-Nachrichten
Der SwyxLinkManager versendet die STUN-Nachrichten von Port 65002 an den konfigurierten STUN-Server. Der Zielport für STUN-Nachrichten ist meistens Port 3478, es gibt aber auch Ausnahmen, z. B. verwendet SIPGate den Port 10000.
*Empfang von STUN-Nachrichten
Die STUN-Antwortnachrichten müssen natürlich ebenso zugelassen werden.
*SIP-Nachrichten
Die SIP-Nachrichten werden vom SwyxLinkManager von Port 65002 an den SIP-Port des SIP-Providers geschickt. Der SIP-Port ist meistens der Well Known Port 5060. Auch der umgekehrte Weg für die Antworten sollte freigeschaltet werden.
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Beachten Sie, dass bei Verwendung eines NAT-Routers auf diesem das Port-Forwarding eingerichtet werden muss, damit die SIP-Nachrichten, die auf der öffentlichen IP-Adresse des NAT-Routers auf dem Port 5060 eingehen, auch an den SwyxLinkManager auf Port 65002 im internen Netz weitergeleitet werden.