19.5 Konfiguration eines SIP-Gateway-Trunks
Haben Sie einen SIP-Gateway-Trunk wie in
19.4 Anlegen eines SIP-Gateway-Trunks beschrieben angelegt, so können Sie später in der SwyxWare Administration die Einstellungen dieses Trunks verändern.
Werden Parameter eines Trunks verändert, so wird diese Änderung sofort wirksam. Es müssen keine Dienste dafür angehalten und erneut gestartet werden.
So konfigurieren Sie einen SIP-Gateway-Trunk
1 Öffnen Sie die SwyxWare Administration und wählen Sie den SwyxServer aus.
2 Klicken Sie im linken Fensterbereich der SwyxWare Administration auf „Trunks“ und wählen Sie im rechten Fenster den Trunk, den Sie konfigurieren möchten.
3 Wählen Sie im Kontextmenü „Eigenschaften“.
In jedem Fall erscheint das Fenster „Eigenschaften von...”.
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Änderungen der Konfiguration eines SIP-Gateway-Trunks müssen gleichermaßen auch in der Konfiguration des Gateways geändert werden.
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Registerkarte „Allgemein”
Auf dieser Registerkarte kann der Name und die Beschreibung des Trunks verändert werden.
Trunk-Informationen
Im Feld „Name des Trunks“ und „Beschreibung“ finden Sie die in der Administration angezeigten Bezeichnungen.
Im Feld „Computername“ ist der Name des Computers eingetragen, in dem der entsprechende Dienst (LinkManager oder SwyxGate) installiert ist.
Das Feld „Typ“ informiert über den Typ des Trunks, sowie „Trunk- Gruppe“ über die zugewiesene Trunk-Gruppe. Beide Parameter können nicht nachträglich verändert werden.
Mit „Trunk-Gruppeneigenschaften“ öffnen Sie die Eigenschaften der zugeordneten Trunk-Gruppe. Sie können hier direkt die Eigenschaften der Trunk-Gruppe bearbeiten.
Trunk-Status
Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen „Trunk ist aktiviert”, so wird dieser Trunk für weitere ein- bzw. ausgehende Rufe gesperrt.
| Ob ein Trunk aktiviert oder deaktiviert wurde, erscheint nicht im Änderungsprotokoll. |
Registerkarte „SIP-Registrierung”
Auf dieser Registerkarte finden Sie die SIP-Zugangsparameter des Gateways, mit denen dieses eine Verbindung zum SwyxServer herstellt.
Geben Sie hier die Parameter ein, mit denen sich das SIP-Gateway über diesen Trunk an SwyxServer anmelden soll.
SIP-Benutzer-ID:
Die Benutzerkennung bildet zusammen mit dem Realm die SIP-Adresse (URI).
SIP-Authentifizierungs-Methode:
Legen Sie fest, ob sich das Gateway authentifizieren soll oder nicht.
SIP-Benutzername und SIP-Kennwort:
Der Benutzername und das Kennwort werden zur Authentifizierung benötigt.
Registerkarte „Rufnummern”
Sie können die folgenden Einstellungen vornehmen:
Öffentliche Rufnummern dieses Trunks
Hier können Sie festlegen welche öffentlichen Rufnummern dieser Trunk verwendet. Externe Anrufe an diese Rufnummern werden über diesen Trunk geführt. Rufe mit einer Anrufernummer (Calling Party Number), die diesem Trunk zugeordnet ist, werden über diesen Trunk geführt.
| Um die Eindeutigkeit der Angaben zu gewährleisten, müssen Sie ab SwyxWare V.13.20 die vollständige Rufnummer eingeben. In dem neuen Eingabefeld „Teilnehmernummer“ geben Sie den Teil der Rufnummer ein, der nach der Ortskennzahl und vor der Durchwahl (interne Rufnummer) folgt. |
So fügen Sie Nummern für diesen Trunk hinzu
| Die bestehenden Rufnummerneingaben werden bei der Aktualisierung auf V.13.20 automatisch durch das neue Eingabefeld „Teilnehmernummer“ erweitert. Stellen Sie sicher, dass die Rufnummererkennung richtig erfolgt ist und passen Sie nach Bedarf die entsprechenden Eingaben manuell an. |
1 Klicken Sie auf „Hinzufügen“.
Es erscheint das Fenster „Öffentliche Rufnummern“.
2 Sie können hier entweder eine einzelne Rufnummer, sowie einen Rufnummerbereich hinzufügen.
3 Beenden Sie Ihre Eingaben mit „OK“.
Möchten Sie mehrere einzelne Rufnummern oder mehrere Bereiche hinzufügen, so rufen Sie mehrfach „Hinzufügen...“ auf.
Registerkarte „Rufnummernsignalisierung“
Sie können die folgenden Einstellungen vornehmen:
Rufnummer immer unterdrücken
In diesem Fall wird dem Angerufenen keine Rufnummer signalisiert (XXX), egal welche Rufnummer für diesen Trunk konfiguriert wurde.
| In Deutschland sind die Zielrufnummern 110 und 112 für Notrufe reserviert. Die Ausgangsrufnummer zu diesen Zielrufnummern wird immer signalisiert. |
Immer diese Rufnummer verwenden:
Hier können Sie eine Rufnummer oder SIP-URI festlegen, die dem Angerufenen immer signalisiert wird (z. B. die Nummer der Zentrale)., egal welche Rufnummer für diesen Trunk konfiguriert wurde.
| Die Rufnummer muss im kanonischen Rufnummernformat eingegeben werden. |
Rufnummer des Anrufers signalisieren
Obwohl die Anrufernummer nicht für diesen Trunk konfiguriert ist, wird die Anrufernummer dem Angerufenen signalisiert.
Beispiel:
Kunde A (Rufnummer 88 333 44) ruft Mitarbeiter B (Rufnummer 55 666 77) an. Die Umleitung zu dessen Mobiltelefon ist eingeschaltet, d. h. ein eingehender Ruf wird wieder nach außen weitergeleitet. Soll nun die Rufnummer des Kunden (88 333 44) weiter nach extern signalisiert werden, so kann dies hier erlaubt werden, obwohl diese Nummer nicht für diesen Trunk definiert wurde.
Verwenden:
Hier können Sie festlegen, welche Rufnummer dieser Trunk verwendet. Dabei können Sie das Verhalten ebenso für Rufnummern festlegen, die diesem Trunk zugeordnet sind, wie auch für Rufnummern die keine Zuordnung erhalten haben.
| Für die Rufnummernsignalisierung muss das Leitungsmerkmal „Clip no Screening“ auf dem Anschluss freigeschaltet sein, ansonsten wird die Rufnummer unterdrückt. |
Registerkarte „Codecs/Kanäle”
Sie können die folgenden Einstellungen vornehmen:
Codecs
Hier können Sie die Art der Kompression, die auf dieser Verbindung verwendet werden soll, definieren.
Legen Sie fest, welche Codecs für diesen Trunk zugelassen werden sollen.
Sprache, geringe Bandbreite (G.729)
Starke Komprimierung. Eine Sprachverbindung benötigt ca. 24 kbit/s
Sprache, höchste Bandbreite (G.722)
HD-Qualität
Sprache, hohe Bandbreite (G.711a, G.711µ)
Die Sprachdaten werden kaum komprimiert. Dies hält die Paket-Verzögerungszeit im LAN (Local Area Network) gering. Eine Sprachverbindung benötigt ca. 64 kbit/s.
Fax over IP
In diesem Fall wird das spezielle Fax-Protokoll T.38 benutzt, dass die Gegebenheiten eines IP-Netzwerkes berücksichtigt. Eine Faxverbindung nach T.38 benötigt ca. 20 kbit/s.
Klicken Sie auf „Weiter >“.
Werden mehrere Sprach-Codecs ausgewählt, so filtert SwyxServer entsprechend der Filterkonfiguration. Welcher Codec verwandt wird handeln die Gesprächspartner untereinander aus.
Werden Codecs aktiviert bzw. deaktiviert, so erscheint diese Änderung im Änderungsprotokoll. Siehe
7.7 Änderungsprotokoll.
Verhalten beim Faxempfang
Beim Aufbau einer Faxverbindung wird zwischen den beteiligten Geräten das T.38-Protokoll ausgehandelt. Bestimmte Varianten dieser Aushandlung werden von einigen IP-Adaptern möglicherweise nicht unterstützt. Benutzen Sie die folgenden Filter-Optionen, um Kompatibilität mit solchen Geräten herzustellen.
T.38 aus erster Aushandlung (SIP INVITE) entfernen
Manche IP-Adapter können eine erste Verbindungsanfrage, die neben Sprachcodecs auch T.38 enthält, nicht korrekt interpretieren.
Ist diese Option gesetzt, entfernt SwyxServer T.38 aus der ersten Verbindungsanfrage. Die Faxgeräte bauen erst eine Sprachverbindung auf und schalten danach aufgrund des Fax-Tons (CED-Ton, 2100Hz) auf das Faxprotokoll T.38 um.
Umschalten auf T.38 durch den Sender verhindern
Das empfangende Faxgerät schaltet nach Erkennung des Fax-Tons (CED-Ton, 2100Hz) auf T.38 um. Alternativ kann die Umschaltung auf T.38 durch den sendenden Faxgerät vorgenommen werden.
Manche IP-Adapter unterstützen das Umschalten durch den Sender nicht.
Ist diese Option gesetzt, unterdrückt SwyxServer ein Umschalten auf T.38 durch den Sender.
| Wenn es sich bei der empfangenden Seite um ein kombiniertes Telefon-/Faxgerät (Faxweiche) handelt, wird bei der aktivierten Option „Umschalten auf T.38 durch den Sender verhindern“ eine Fax-Datenübertragung unmöglich. |
| Die Filter-Optionen können nur beim aktivierten Codec „Fax over IP (T.38...)“ gesetzt werden. |
Kanäle
Legen Sie fest, wie viele Kanäle (Verbindungen) gleichzeitig über diesen Trunk und von dort in das öffentliche Netz geleitet werden sollen. Dabei können Sie weiter festlegen, wie viele ausgehende bzw. eingehende Verbindungen höchstens etabliert werden.
Die maximale Anzahl hängt vom verwendeten Gateway ab.
Werden Kanäle hinzugefügt oder gelöscht, so erscheint diese Änderung im Änderungsprotokoll.
Registerkarte „Verschlüsselung“
Hier können Sie festlegen, wie und ob Sprachdaten, die über diesen Trunk etabliert werden, verschlüsselt werden sollen.
Verschlüsselungsmodus
Hier legen Sie den Modus der Verschlüsselung für diesen Trunk fest. Folgende Verschlüsselungs-Modi stehen zur Verfügung:
Keine Verschlüsselung
Bei Auswahl von „Keine Verschlüsselung“ werden die Sprachdaten, die über diesen Trunk laufen, nicht verschlüsselt. Wurde innerhalb der Servereigenschaften „Keine Verschlüsselung“ eingestellt, ist hier der Modus ebenfalls auf „Keine Verschlüsselung“ gesetzt und kann nicht verändert werden. Das Feld ist dann deaktiviert.
Verschlüsselung bevorzugt
Bei Auswahl von „Verschlüsselung bevorzugt“ erfolgt nur dann eine Verschlüsselung der Sprachdaten, wenn das Gateway ebenfalls eine Verschlüsselung unterstützt. Ist dies nicht der Fall, werden die Sprachdaten nicht verschlüsselt, Telefonie ist jedoch weiterhin möglich.
Verschlüsselung erforderlich
Bei Auswahl von „Verschlüsselung erforderlich“ ist die Verschlüsselung der Sprachdaten verpflichtend. Das bedeutet, eine Verschlüsselung erfolgt entweder immer oder der Ruf wird mit der Begründung „Nicht kompatible Verschlüsselungseinstellungen“ abgebrochen. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn das Gateway keine Verschlüsselung zulässt.
| Wurde innerhalb der Servereigenschaften „Keine Verschlüsselung“ eingestellt, ist hier der Modus ebenfalls auf „Keine Verschlüsselung“ gesetzt; wurde dort „Verschlüsselung erforderlich“ konfiguriert, so findet sich auch hier die Einstellung „Verschlüsselung erforderlich“ wieder. In beiden Fällen kann der Modus nicht verändert werden. Das Feld ist dann deaktiviert. |
Schlüssel (PreSharedKey)
Um eine gesicherte Kommunikation mittels SRTP zwischen SwyxServer und Gateway zu gewährleisten, muss zwischen ihnen ein gemeinsamer Schlüssel (PreSharedKey) festgelegt werden.
Für alle Komponenten, welche die SwyxWare Datenbank nutzen (z. B. SwyxIt! Classic, PhoneMgr, LinkMgr, ConferenceMgr) wird dieser Schlüssel automatisch von SwyxServer erzeugt und an die jeweilige Komponente, abermals verschlüsselt, verteilt.
Anders ist das beim SIP-Gateway-Trunk. Hier muss der Schlüssel manuell eingegeben werden. Außerdem muss der hier hinterlegte Schlüssel ebenfalls am Gateway eingetragen werden.
| Eine Schlüssellänge von weniger als 10 Zeichen ist nicht empfehlenswert. Längere Schlüssel bieten höhere Sicherheit, wobei Schlüssellängen von bis zu 128 Zeichen möglich sind. Um Brute-Force- oder Wörterbuchangriffe zu erschweren, sollte der Schlüssel aus einer Kombination von Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen bestehen. |
So legen Sie den Verschlüsselungsmodus für einen SIP-Link-Trunk fest
1 Starten Sie die SwyxWare Administration und melden Sie sich an dem SwyxServer an.
2 Klicken Sie im linken Fensterbereich der SwyxWare Administration auf „Trunks“ und wählen Sie im rechten Fenster den Trunk, den Sie konfigurieren möchten.
3 Wählen Sie „Eigenschaften“.
4 Wählen Sie die Registerkarte „Verschlüsselung“.
5 Wählen Sie im Feld „Verschlüsselungsmodus“ zwischen:
Keine Verschlüsselung
Verschlüsselung bevorzugt
Verschlüsselung erforderlich
6 Geben Sie den Schlüssel in das Feld „Schlüssel“ ein. Dieser Schlüssel muss ebenfalls am Gateway eingetragen werden.
7 Klicken Sie auf „OK“.